Fünf-Minuten-Rede zur Listenaufstellung für die Direktwahl des Ruhrparlaments, 20. Juni 2020, Platz 3.
Wer sich in diesen Corona-Zeiten wundert, was da plötzlich alles so geht – Homeoffice, Entschleunigung, weniger Konsum, mehr Natur … dem können wir Grüne im Ruhrgebiet locker entgegnen: „Kein Wunder, ist ja auch ein zeitlich befristeter Ausnahmezustand : „nur bis der Impfstoff da ist“. Die Zauberformel kennen wir schon. Funktioniert.
Was anderes gab es auch nicht im Ruhrgebiet. Weil die Alliierten nach dem zweiten Weltkrieg die „Waffenschmiede Ruhr“ möglichst klein halten wollten, schickten sie gleich drei Regierungspräsidenten hier hin. Damals o.k. … Nur blöd, dass die Besitzstandswahrer später, als es für die Montanindustrie ans Sterben ging, nicht dran dachten, die Strangulierung auch mal wieder zu lösen. Damit die Region trotzdem auf die Beine kommt, blieb uns bloss der zeitlich befristete Ausnahmezustand.
Die Internationale Bauausstellung Emscherpark, Ausnahmezustand für zehn Jahre. „Nur vorübergehend“ erlaubte sie, dass sich Verwaltungen im Ruhrgebiet wieder über Grenzen hinweg trafen. Das brachte:
> den Emscherumbau,
> die Wiederentdeckung der regionalen Grünzüge,
> die einheitliche Regionalplanung samt Regionalverband Ruhr.
Das brachte
> die Industriekultur
> den mentalen Abschied von der Kohle!
Das brachte Chancen, die die grüne Umweltministerin Bärbel Höhn und der grüne Städtebauminister Michael Vesper, hervorragend nutzten:
Sie bauten
> touristische Radwege durch
> die Industrienatur zur
> Route der Industriekultur.
Wahrlich wegweisend!
Der grüne RVR-Chefplaner Thomas Rommelspacher, baute das System aus für die ganze Region. Sein Nachfolger Martin Tönnes sattelte das Konzept für den RS1 – den ersten Radschnellweg der Republik – drauf. Und Stefan Kuczera, unser neue grüner Chefplaner im RVR, kann jetzt alle Register ziehen für ein schnelleres, besseres, billigeres Ankommen mit Rad, Bus, Bahn samt Infrastruktur.
Welch ein Glück! Hart erkämpft!
Zeitlich begrenzter Ausnahmezustand Nummer zwei: die Kulturhauptstadt Ruhr.2010. Dauerte nur ein Jahr. Sattelte auf der Industriekultur auf. Brachte jede Menge, unter anderem über 1 Mio. Menschen mit Bierzeltgarnituren, mit Fahrrädern und zu Fuß zu einer
> Demonstration regionaler Stärke auf die A40.
Das brachte
> messbare Imageverbesserungen,
> Sanften Tourismus und – vor allem –
> mit dem regionalen Kulturkonsens für uns Grüne das zentrale Argument, mit dem wir die Direktwahl des Ruhrparlaments
erstreiten konnten.
Nächster zeitlich begrenzter Ausnahmezustand wird die IGA 2027 sein. Wieder eine Riesen-Chance, grüne Impulse für diese Region zu setzen. Wer grüne Städte sehen will, wird dann nicht mehr nach Holland fahren, sondern in die Metropole Ruhr.
Dennoch. Bis Olympia wollen wir Grüne beim Thema Mobilität auf keinen Fall warten. Müssen wir auch nicht! Weil wir uns jetzt mit der Direktwahl den direkten Auftrag der Wähler*innen für unser grünes Programm abholen können. Wir wollen die regionale Stärke, die bisher immer nur temporär aufblitzen konnte, als Dauerzustand.
Wir wollen die prosperierende, lebenswerte, nachhaltige, klimaresiliente, zukunftsfähige, vernetzte, intelligente, kurzum Starke Grüne Metropole Ruhr, und zwar schnell.
Wir Grüne können wirklich selbstbewusst in den Wahlkampf gehen, weil wir nachhaltigen Wandel können. Wir sind die Partei der Zukunft. Und die Zukunft der Metropole Ruhr ist grün!
Liebe Freundinnen und Freunde, auch global betrachtet treten wir ein wertvolles grünes Erbe an. Gerade, weil das Ruhrgebiet auch seine Probleme hat, weil hier nicht unerreichbar „HochglanzMünchen“ ist, sind die grünen Lösungen, die wir hier entwickeln können, so wertvoll, weil sie anderswo Mut machen.
Liebe Freundinnen und Freunde, ich möchte mein Wissen und meine Erfahrungen aus fast 14 Jahren RVR-Fraktionsvorsitz, aus der Begleitung der IBA, der IGA und der Kulturhauptstadt in die neue Fraktion einbringen. Mit Euch gemeinsam will ich Wahlkampf machen für eine starke grüne Metropole Ruhr. Dafür bitte ich Euch um Eure Stimme. Vielen Dank!
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