WAZ-Aktion: „Meine ruhridee…“

Für die Vorstellung des Ideenwettbewerbs „1.000 Ruhrideen“ bei der WAZ wurden die Teilnehmer des Pressegesprächs gefragt, welches denn ihre „ruhrideen“ wären. Ich war als Fraktionsvorsitzende der Grünen im Ruhrparlament dabei und habe mehrere Ideen genannt. Die WAZ hat heute einige abgedruckt. Hier noch einige Hintergrundinformationen zu den von mir heute erschienenen Zitaten aus der Serie „Meine ruhridee…“

WAZ-Zitat: „Meine ruhridee sind moderne, attraktive Radwege. Das Projekt „Radschnellweg“ zwischen Hamm und Duisburg beschert uns schon jetzt bundesweite Aufmerksamkeit.“

Einen guten Bericht zum Projekt Radschnellweg Ruhr hat das Magazin -> fair-kehr veröffentlicht:

Den groben Plan, die ersten Berechnungen zu Fahrzeiten und Machart des Radschnellwegs gibt es in der -> Präsentation von RVR-Planungsdirektor Martin Tönnes.

Skeptikern empfehle ich mal probehalber eine Tour über die Erzbahntrasse, sie schon jetzt als kreuzungsfreier Radweg an manchen Tagen fast schon zu gut genutzt wird…

WAZ-Zitat: „Es gibt auch die Idee, einen Mountainbike-Trailpfad-Ruhrgebiet zu schaffen. Mit den Halden als Mountainbike-Strecken und einem dichten Radwegenetz dazwischen.“

Die Mountainbike-Szene im Ruhrgebiet ist schon lange aktiv, Touren werden als Insidertipps gehandelt, z.B. hier im mountainbike-magazin.

Von einem geordneten Trailpark, der auch Naturschutz- und anderen BürgerInneninteressen Rechnung trägt, sind wir allerdings noch ein Stück weit entfernt. Der RVR, der sowohl Eigentümer vieler Halden ist, als auch das Radwegenetz plant, hat dazu einen Dialog begonnen mit dem Förderverein Europäisches Mountainbike-Zentrum, der sich seinerzeit für die Olympiabewerbung Rhein-Ruhr in Herten gegründet hatte. -> Infos dazu.

WAZ-Zitat: „Futuristisch wären überdachte Radwege mit künstlichem Rückenwind – schon die erste Teststrecke wäre eine Attraktion.“

Damit will ich darauf hinweisen, dass man in dem Ideenwettbewerb durchaus auch mal etwas „abgehobenere“ Ideen zur Sprache bringen sollte. Die Idee von den Luftröhren, in denen man mit künstlichem Rückenwind im Trockenen radelt, inspirieren Planer und Designer schon seit langem. Bilder gibt es -> hier sowie in diesem älteren Bericht -> idw-Bericht.

Ich finde die Idee jedenfalls so interessant, dass Sie – zum Beispiel zur Überbrückung für eine öde zu radelnde Verbindungsstrecke – einen Versuch wert wäre. Ich frage mich zum Beispiel immer, wer den Radweg längs der B224 nördlich von Essen benutzen soll. Wer da hinter der Leitplanke neben der vierspurigen Autotrasse lang muss, weil es nun mal vielleicht die mit Abstand kürzeste Verbindung von A nach B ist, wäre sicherlich dankbar für so eine lärm- und abgasabgeschirmte „luftstrombetriebene Fahrradröhre“, um schnell wieder auf schöneren Wegen unter freiem Himmel weiter radeln zu können. Wie dem auch sei, vielleicht gibt es im Ruhrgebiet Passagen, wo die landschaftlich schöne Lösung nicht möglich ist, und wo dann so ein innovatives System auch mal sinnvoll getestet werden könnte.

WAZ-Zitat: „Es gibt viele Fragen, die sich uns stellen: Können wir aus den Müllhalden Wertstoffe gewinnen („Urban Mining“)? Oder: Brauchen wir mehr Wasser-Landschaften wie den Phoenixsee?“

Diese Beispiele habe ich gebracht, um darauf hinzuweisen, dass man nicht immer das bereits Vorhandene einfach als gegeben hinnehmen muss, schon gar nicht, wenn es um die auf lange Horizonte ausgelegte Regionalplanung geht. (Der letzte Regionalplan im Ruhrgebiet ist 40 Jahre alt).

Alte Müllhalden zum Beispiel müssten ja nicht ewig da bleiben, wo sie sind. Unter dem Schlagwort -> „Urban Mining“ diskutieren auch deutsche Wissenschaftler bereits kräftig, wie man Kreislaufwirtschaft und Rohstoffindustrie zusammenbringt. Einfach mal Müllhalden aufmachen, um Wertstoffe rauszuholen, das geht natürlich nicht, schon klar; denn das macht Dreck und Lärm und setzt womöglich auch noch giftige oder explosive Gase frei. (Also, jetzt nicht mit der Schüppe auf die Halde gehen! Betreten verboten!;-) Aber irgendwann in Zukunft könnte es funktionieren, sich lohnen und es könnten passende Technologien vorhanden sein – und wenn dann nur noch Wohngebiete und Spielstraßen rund um die begrünte Müllhalde geplant und gebaut worden sind, wäre das ungünstig. Also: das könnte auch so ein Planungsthema sein.

So, und wenn man sich die alte Müllhalde dann so betrachtet, kann man schon jetzt ja mal davon träumen, was da sein könnte, wenn sie nicht mehr da wäre. Ein See, ein Park, ein Loch, eine Sandkuhle, ein Gewerbegebiet…? Was sind Ihre Ideen, Vorstellungem, Träume? Gute Ideen sind gefragt. Darum geht es jetzt -> hier.

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